Begegnung der Kulturen - Interkultur Stuttgart November 2017

Seit seiner Gründung 1995 anlässlich des deutsch-französischen Friedensfestes im Möhringer Züblinhaus leistet der Förderverein deutsch-französischer Kultur e.V. jährlich Beiträge zum Stuttgarter Kulturleben. „Eine wesentliche Plattform für unsere Arbeit sind seit dem Jahr 2000 die französischen Wochen“, schildert der Geschäftsführer und stellvertretende Vorsitzende Jörg-Henning Rössig.

Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe förderte der Verein, derzeit bestehend aus 10 aktiven Mitgliedern, vor allem deutsch-französische Stücke, z.B. im Jahr 2005, anlässlich des Schiller-Jahrs, die Produktion von Les Deux Phèdres / Phèdre und Phädra, eine Fantaisie dramatique von Simone Rist nach Jean Racine und Friedrich Schiller.

Im Januar führte der Verein während seiner Veranstaltungsreihe Soziale Republik versus Soziale Marktwirtschaft das von der Vorsitzenden Simone Rist geschriebene und inszenierte sozialkritische Stück À la vie – à la mort – Auf Leben und Tod auf, das zuvor 2014 in der französischen Fassung auf dem Festival Avignon-OFF gezeigt wurde. Dahinter steckt die „Idee, deutsch-französische Stücke nicht nur in einem der Länder zu inszenieren, sondern auch gegenseitig auszutauschen“, so Rössig.

Auch im Januar brachte der Verein in Kooperation mit der Pariser Theatergruppe Compagnie La Savaneskise und dem Wagenburg-Gymnasium Stuttgart die literarisch-musikalische Inszenierung VOYAGE zur Feier des 20-jährigen Bestehens des deutsch-französischen Doppelabiturs (Abibac) mit 15 SchülerInnen zur Aufführung. So bietet der Verein auch Jugendlichen eine Plattform für den deutsch-französischen Kulturdialog.

Dennoch strebt der Verein für 2018 eine Änderung seiner Konzeption an: „Wir wollen das Konzept auflockern, indem wir nicht nur Großprojekte, sondern kleinere, regelmäßig stattfindende Veranstaltungen organisieren“, erklärt Rössig. Geplant sind ein „Salon“, in dem vorerst viermal jährlich französische Autorenlesungen oder verschiedene deutsch-französische Themen behandelt werden sollen.

Unter der Leitung des FDFK und in Kooperation mit der  Theatergruppe Compagnie La Savaneskise sind in 2018 eine Aufführung und ein Schüler-Atelier von Charles Perraults Märchen Peau d’âne (Eselshaut) geplant. Rössig, dessen ehrenamtliches Engagement sich aus seinem frühen Interesse und langjährigem Aufenthalt in Frankreich speist, betont bei diesem Projekt die „pädagogisch-kulturelle Arbeit mit den Kindern der deutsch-französischen Grundschule Sillenbuch.“ Mit diesen Aussichten darf man sich auf wertvolle Projekte freuen.

November 2017

Bettina Traub, von INterkultur Magazin Stuttgart